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Shire Horses

Ursprung der Rasse

Wilhelm der ErobererWilhelm der Eroberer brachte im Jahr 1066 Great Horses mit nach Britannien. Gute Hengste von etwa 150 cm Schulterhöhe, eher wie kleine Percherons als Shires, wurden in einem langsamen, alles niederwalzenden Trab gegen den Feind geritten. Die weniger guten Vertreter und die Stuten dienten als Arbeitspferde. Mit dem Verschwinden der Ritter wurde aus diesen Tieren vollends das Zug- und Arbeitspferd. Geschwindigkeit war nicht mehr wichtig, jetzt zählten Größe und Stärke.

In den östlichen Gebieten Englands entstand, gefördert durch Importe aus den Niederlanden, im 17. Jahrhundert ein Zugpferd, das Black Horse - von dunkler Farbe, derb und schwerfällig. Von den Schülern Robert Blakewells (1725-1795) aus der Region Midlands in seiner Qualität wesentlich verbessert, wurde es allgemein als Blakewell Black bekannt. Im Jahr 1760 tauchte das „Blinde Pferd von Packington“ auf, ein Schwarzer, der zu einem der Urväter des Shire Horse wurde. In diesem Jahr beginnt die belegte Geschichte des Shire Horse.

Handel und Transport spielten ab dem 18. Jahrhundert eine bedeutende wirtschaftliche Rolle, die ohne die großen Pferde kaum möglich gewesen wäre. Besonders in den Häfen wetteiferten die Fahrer mit der Größe und Kraft ihrer Pferde. Das 19. Jahrhundert war durch steigenden Bedarf an Arbeitspferden für öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Straßenbahnen gekennzeichnet. Gleichzeitig setzte eine für die Rasse unheilvolle Entwicklung ein: Nach den Napoleonischen Kriegen war eine große Zahl der besten Pferde auf den Kontinent verkauft worden, die Depression in der Landwirtschaft erteilte der Zucht einen weiteren Schlag. Um 1850/1860 wurden beste Stuten zu Hunderten nach Schottland verkauft, und formten dort den neuen Clydesdale. Am Ende war vom alten Black nicht einmal mehr die Farbe übrig. Im Jahr 1878 wurde die Englische Shire Horse Society gegründet, deren wichtigstes Ziel die allgemeine Qualitätssteigerung und Konsolidierung der Wagen- und Zuchtpferde war, die fortan als „Shire Horse“ bezeichnet wurden.

Die industrielle Revolution und die damit einhergehende zunehmende Mechanisierung in Landwirtschaft und Transportgewerbe zusammen mit den Verlusten durch die beiden Weltkriege führten jedoch schließlich in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts fast zum Aussterben dieser für ihren Arbeitseifer und ihre Kraft so berühmten sanften Riesen.

Und ähnlich unseren deutschen Kaltblutrassen, ist ihr überleben lediglich dem Enthusiasmus einzelner Züchter und dem Engagement der englischen Brauereien zu verdanken, die den Shire als Arbeits- und Repräsentationspferd vor ihren Brauerei-Fahrzeugen entdeckt hatten.

 

Haltung und Fütterung

Shire HorseShires sind Spätentwickler, auch wenn sie selten so aussehen. Insbesondere Pferde, die sehr schnell wachsen und in den ersten Jahren schon um 180 cm Stockmaß erreichen, sollten nicht vor dem vierten Lebensjahr regelmäßig als Fahrpferd und vor dem fünften Lebensjahr als Reitpferd eingesetzt werden.

Obwohl Shire Horses insgesamt einen weniger starken Bewegungsdrang haben als Warmblüter, brauchen auch sie genügend Bewegungsraum im Freien. Die Boxengröße muss der Größe des Pferdes angepasst sein Faustzahl: (2 x Widerristhöhe) zum Quadrat. Ideal ist eine Stallfläche von 4 x 4 m und mehr pro Pferd. Offenstallhaltung ist auch Shire Horses angenehm, wenn Pflege und Fütterung (besonders im Winter) darauf abgestimmt werden. Werden Späne als Einstreu benutzt, ist die Fütterung auch darauf abzustimmen.

Im Ursprungsland werden Shires traditionell mit „Chaff“ (Stroh- bzw. Heuhäcksel) als Hauptbestandteil der Ration gefüttert. Die Faustregel "1 kg Raufutter pro 100 kg Lebendgewicht" ist bei Shire Horses als Mindestmaß zugrundezulegen! Die Raufuttergabe ist auch bei Weidehaltung nicht zu vernachlässigen!

Vorsicht ist dagegen geboten bei der Eiweißversorgung. Zuviel Eiweiß (egal ob durch erstklassiges Heu, Kraftfutter oder fette Weide) kann zu so genannter „Mauke“ führen. Bei Freizeitpferden mit guter Kondition ist eine Kraftfuttergabe in der Regel mehr als Belohnung, denn als Futter angebracht. Auch auf keinen Fall zu vernachlässigen ist die Gabe von Mineralfutter und ein korrektes Calcium/Phosphor-Verhältnis in der Ration.

 

Zuchtziel

Shire HorseDas Exterieur des Shire Horse hat sich seit Gründung des Zuchtverbandes im Jahr 1878 den Anforderungen und der Mode entsprechend immer wieder gewandelt. Heute erwartet man von einem guten Shire-Hengst einen männlichen Kopf, eine gute Halslinie und schräge, nicht zu steile Schultern, die harmonisch in die Rückenlinie übergehen.

Diese soll kurz sein mit einem gleichmässigen übergang in die Lendenpartie. Der Schweif wird hochangesetzt und die Rippenbögen werden gut gewölbt gewünscht. Ein Deckhengst muss gute Hufe und gute, klare Gelenke haben. Bevorzugt wird das Pferd mit klaren Beinen und feinem, glattem, seidigem Kötenbehang auf der Rückseite der Röhren. In der Bewegung soll er mit einem korrekten gradlinigen Bewegungsablauf Aktion zeigen. Ein guter Shire-Hengst hat einen starken Charakter. Von einer guten Shire-Stute werden eine weibliche, mütterliche Ausstrahlung und eine genügende Rumpftiefe erwartet. Ein Wallach soll hochaufgerichtet gehen und kalibrig, gut proportioniert, sehr aktiv und bewegungsfreudig sein. Er soll mutig sein, wie ein Arbeitspferd aussehen und einen vollen Arbeitstag bewältigen können.


Farbe:

Braun, Rappe oder Schimmel. Nicht zulässig bei Hengsten: Farbschimmel/ starke Stichelhaarigkeit (roan) oder Fuchs; der Körper sollte keine großen weißen Flecken aufweisen. Bei Stuten und Wallachen wird auch die Farbe roan akzeptiert.

Größe:

Mindeststockmaß für Hengste und Wallache 16.2 hands (168 cm), für Stuten 16 hands (163 cm). Durchschnitt der Rasse 178 cm.

Kopf:

Langer und schlanker Ramskopf, zum Körper passend.

Schulter:

Tief und schräg, breit genug als Auflage für ein Kummet.

Hals:

Lang, leicht gebogen und gut aufgesetzt.

Brust:

Brustumfang zwischen 180 und 240 cm.

Rücken:

Kurz, stark und gut bemuskelt; darf bei Stuten länger sein als beim Hengst.

Vorhand:

Breite Brust, Beine gut unter den Körper gesetzt und gut bemuskelt. Klare Gelenke.

Hinterhand:

Lang und geschwungen, breit und gut bemuskelt, klar und harmonisch in die Oberschenkel übergehend. Hoch angesetzter Schweif. Keine schwammigen Gelenke und keine Sichelbeine.

Röhre:

Röhrbeinumfang beim Hengst 28 cm, gelegentlich bis 32 cm, bei Stuten und Wallachen 23 bis 28 cm, mit klar gezeichneten Sehnen.

Gewicht:

ausgewachsen zwischen 865 und 1.200 kg.